ABLAUF LIEFERANTEN AUSWAHL Es handelt sich hier um LCCS, das low-cost country sourcing. Es müssen 6 Schritte beachtet werden damit die Durchführung erfolgreich ist. Erster Schritt ist das Outsourcing hierbei handelt es sich um die Entscheidung über den Umfang der Fertigungstiefe (wie viel wird selbst hergestellt, wie viel wird zugekauft). Die Wahl der Fertigungstiefe hat Vor und Nachteile. Zum Beispiel hat ein Bäcker eine hohe Fertigungstiefe da dieser nur die Rohstoffe= Zutaten einkauft und dadurch aber hohe Personalkosten da alles noch selbst produziert werden muss. Das Unternehmen muss somit abwägen welche Chancen das Outsourcing ihnen bietet- Sollen zum Beispiel nur Knöpfe im Ausland produziert werden oder ganze Kleidungsstücke. (unter der Annahme das das Handelsunternehmen überhaupt selbst produzieren würde). Als zweiter Schritt folgt die Bedarfsanalyse, welche die Identifizierung der Bedarfe von Zukäufen und die Festlegung von Spezifikationen umfasst. Welchen Bedarf hat das Bekleidungsunternehmen überhaupt. Dann folgt die Auswahl der Bedarfsgüter, welche sowohl die Segmentierung der Materialgruppen,die Analyse des Transaktionsvolumens sowie die Durchführung der Total Cost of Ownership (TCO) : Rechnung umfasst. Die TCO Analyse erfasst dabei alle relevanten Kostenbestandteile (bspw. Stückpreise, Qualitätskontrolle, Kosten für vorbereitende Prozesse) für Produktion im Inland und LCC; Hierbei sollte das Bekleidungsunternehmen zB darauf achten, ob die gewünschte Qualität überhaupt günstiger im LCC hergestellt werden kann oder ob die gefragte Qualität günstiger in Deutschland zu produzieren wäre. Am Ende dieses Schrittes wurde somit für das Bekleidungsunternehmen festgelegt, ob Outsourcing (Produktion im Ausland überhaupt die günstigste Alternative darstellt. Geeignete Bedarfsgüter sind somit nur diese die ein hohes Einsparungspotential aufweisen und gleichzeitig ein niedriges Risiko haben . Der vierte Schritt ist dann die Lieferantenauswahl, bei welcher die LCC-Lieferanten identifiziert werden. Welcher Lieferant kann überhaupt die gefragten Kriterien des Bekleidungsunternehmens erfüllen? Das Bekleidungsunternehmen muss dazu einen Kriterienkatalog aufstellen (z.B. Umwelt- u. Sozialstandards, Qualität etc.) und dann wird verglichen welcher Lieferant diese Kriterien einhalten kann. Diese Lieferanten werden anschließend bewertet im Rahmen der Lieferantenbewertung. Diese Bewertung umfasst die Kontrolle und Auditierung sowie die Errechnung von KPI zur PerformancemessungUnd der letzte Schritt, welcher die erfolgreiche Durchführung des LCCS abschließt, ist Lieferantenentwicklung – was ein kontinuierlicher Prozess der Qualifizierung, Einhaltung des Verhaltenskodex sowie die Richtlinien für Lieferanten umfasst. Wichtig ist es außerdem die Einhaltung der Menschenrechte, Arbeits- und Sozialstandards (Koalitionsfreiheit, keine Zwangsarbeit, keine Kinderarbeit, keine Diskriminierung). Die Produktion sollte unter der Berücksichtigung der Umwelt, also nachhaltig und umweltfreundlich erfolgen. Als letzter Aspekt sollte die UN Convention against Corruption, also alle Formen von Korruption vermiedenwerden. Jedoch sollte das Unternehmen die Chancen und Risiken verbunden mit der Wahl von Billiglohnländern als Lieferanten abwägen.
Jedoch sollte das Unternehmen die Chancen und Risiken verbunden mit der Wahl von Billiglohnländern als Lieferanten abwägen. Neben Preisschwankungen durch Wechselkursschwankungen bestehen auch Kredit-Qualität und Compliance-Risiken. Denn im Gegensatz zu Deutschland herrschen in Billiglohnländern andere Arbeitsstandards. Dennoch lässt sich sagen, wenn das Hauptziel des Unternehmens kostengünstig zu produzieren ist, ermöglicht das LCCS durch ein niedrigeres Lohnniveau, kostengünstigere Produktionsfaktoren zu niedrigeren Kosten zu produzieren. Durch die Möglichkeit auch in Billiglohnländern produzieren zu können, könnte das Unternehmen auch die Preise lokaler Lieferanten drücken, da das Bekleidungsunternehmen, (anstatt diese zu wählen) im Ausland produzieren würden